Humusprämien



Humusprämien
 
Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord bietet gemeinsam mit dem Projektpartner positerra Unternehmen aus der Region die Möglichkeit, das Humusprojekt zu unterstützen und dadurch einen effektiven Beitrag für Klimaschutz in der Region zu leisten. 
 
Unternehmen erwerben Humusprämien und helfen so, Landwirt/innen aus dem Naturpark, ihre Betriebe auf eine humusschonende, regenerative Bewirtschaftung umzustellen. Dadurch wird der Atmosphäre CO2 entzogen und in Form von fruchtbarem Humus im Boden gespeichert. Mithilfe von GPS gestützten Bodenproben wird der Humusaufbau gemessen und die Menge des gebundenen CO2 im Boden genau erfasst. Die teilnehmenden Unternehmen können direkt nachvollziehen, auf welchen landwirtschaftlichen Partnerbetrieben die Klimaschutzleistung erzielt wurde. Das stärkt das Bewusstsein für die Arbeit der Landwirt/innen und schafft vielfältige Möglichkeiten für vertiefte, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Dazu gehören Betriebsausflüge, gemeinsame Veranstaltung und die Direktvermarktung von Produkten.
 

Freiwilliger Beitrag zum Klimaschutz statt Kompensation
Aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen ist es in regionalen Projekten derzeit nicht möglich, Treibhausgase zu kompensieren. Der Erwerb von Humusprämien stellt eine freiwillige finanzielle Unterstützung eines innovativen Klimaschutzprojekts dar. Darüber hinaus wird ein Beitrag zu einer Vielzahl weiterer Nachhaltigkeitsziele geleistet. 
 
Humusreiche Böden können mehr Wasser speichern. Ein hoher Humusgehalt schützt den Boden vor Erosion und hilft den Pflanzen dabei, Trockenphasen zu überbrücken.  Eine humusschonende Bewirtschaftung reduziert zudem Nährstoffverluste und fördert das Bodenleben und die Biodiversität. Humusaufbau trägt so dazu bei, die Ernährungsgrundlage zukünftiger Generationen zu sichern.

Hintergrund: CO2-Kompensation seit dem Pariser Abkommen
Seit Verabschiedung des Pariser Klimaschutzabkommens 2015 gibt es für die Kompensation von Treibhausgasen neue Rahmenbedingungen. Anders als in Zeiten des Kyoto Protokolls gelten nun für alle Vertragsstaaten verbindliche Minderungsziele. Wenn ein Klimaschutzprojekt sowohl durch das nationale Minderungsziel als auch durch die freiwillige Kompensation erfasst wird, kommt es zu einer Doppelzählung. Um das zu verhindern, können Staaten in Form eines "corresponding adjustments" eine Garantie ausstellen. Dieses beinhaltet die Zusage, dass die Klimaschutzleistung nicht für die Erreichung des staatlichen Minderungsziels gewertet wird. Klimaschutzprojekte ohne "corresponding adjustment" sollten deshalb nicht zur Kompensation genutzt werden. Gleichzeitig ist die Unterstützung von innovativen Ansätzen zur Bekämpfung der Klimakrise wichtig, auch wenn diese aufgrund der Vorgaben des Pariser Abkommens nicht als Kompensation genutzt werden können. Möglich ist das über das „Contribution Claim Modell“. Die in diesem Modell erworbenen Zertifikate dienen als Beleg für die erzielten Emissionsminderungen, können aber nicht zur Kompensation genutzt werden. Es handelt sich also um eine freiwillige Investition in innovative Klimaschutzprojekte, basierend auf einer selbst auferlegten CO2-Abgabe. 


Das Humusprojekt des Naturparks orientiert sich an diesem Modell. Durch den Erwerb von Humusprämien leisten Unternehmen einen effektiven und transparenten Beitrag zum Klimaschutz in der Region. Die CO2-Minderungen können aber wie bei allen regionalen Projekten nicht auf die eigene THG-Bilanz anrechnet werden.

Weitere Informationen


Weiterführende Informationen zum Thema integre Kompensation in Zeiten des Pariser Klimaabkommens gibt es bei atmosfair und dem WWF.

Haben Sie Interesse über den Erwerb von Humusprämien Landwirt/innen im Naturpark bei der humusfördernden Bewirtschaftung zu unterstützen?
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Kontakt mit uns auf!

positerra

Der Menge des aufgebauten Humus wird über die Bodenbeprobung genau bestimmt

Michael Keppler

Feldschilder informieren über die Partnerschaft

Michael Keppler

Die Humusprämien unterstützen Landwirt/innen bei der Umstellung der Bewirtschaftung

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